Naturschutzgebiet

ΠΡΟΣΤΑΤΕΥΟΜΕΝΗ ΠΕΡΙΟΧΗ ΦΔ_ΙΣΤΟΣΕΛΙΔΑ

 

An der Westküste des Thermaischen Golfs liegt eines der wichtigsten Ökosysteme Griechenlands: ein System von Feuchtbiotopen bestehend aus der Lagune von Kalochori, der Flussmündung des Gallikos, dem Mündungsdelta des Axios sowie seinem Bett bis zur Grenze zur FYROM, dem Delta des Aliakmon, dem Feuchtgebiet von Nea Agathoupoli und den Feuchtbiotopen der Saline von Kitros.

Es handelt sich um ein System aus Flussmündungen, Sümpfen, Lagunen und Salinen. Dank der großen Diversität der sie charakterisierenden ökologischen Bedingungen – angefangen von Ackerflächen und Salzwiesen über die Sümpfe bis hin zu Sanddünen – ist die Region ein ideales Biotop für eine ganze Reihe von Wildtieren und Vögeln. Es finden hier nahezu dreihundert Vogelarten ihren Unterschlupf, unter ihnen zahlreiche seltene oder bedrohte Arten wie der Säbelschnäbler, der Braune Sichler, die Zwergscharbe, der Krauskopfpelikan und die Schwarzkopfmöwe. Im Auwald entlang des Axios lebt eine der bedeutendsten gemischten Vogelkolonien Griechenlands und Europas. Außer Vögeln sind in der Region zahlreiche Säugetierarten – etwa der Ziesel – und Reptilien beheimatet. Darüber findet sich hier die größte Population der Griechischen Landschildkröte in Europa.

Das heutige Landschaftsbild ist zu einem Großteil anthropogen und geprägt von technischen Projekten der letzten Jahrzehnte; zu ihnen gehören etwa die Verlegung des Axiosbettes, die Wasserkraftwerke an Aliakmon und Axios, der Bau eines Bewässerungs- und Entwässerungsnetzes sowie eines Systems von Küstendeichen.

Der Nutzen des Naturschutzgebiets für den Menschen ist umfassend, denn es bietet ihm lebenswichtige Ökosystemdienstleistungen und Güter. So garantiert es die städtische Wasserversorgung und das Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung, schützt besiedelte Gebiete und Ackerflächen vor Überschwemmungen, beeinflusst das Klima, bietet eine Grundlage für die Nahrungsmittelproduktion und schafft schließlich Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Forschung sowie für Bildung und Freizeit.

Aufgrund der großen ökologischen Bedeutung der Region wurde sie in das europäische Schutzgebietsnetzwerk  Natura 2000 aufgenommen und ist zugleich durch die internationale Ramsar-Konvention für Feuchtgebiete geschützt.

Der größte Teil des Naturschutzgebietes wurde im Jahr 2009 durch einen Gemeinsamen Ministerialbeschluss (12966/2009) zum Nationalpark erklärt. Der Nationalpark »Delta Axios – Loudias – Aliakmon« mit einer Fläche von 338 km2 umfasst Flussmündungen und Mündungsdeltas von vier Flüssen, die Lagunen von Kalochori und die Saline von Kitros, das Feuchtbiotop von Nea Agathoupoli und das Flussbett des Axios bis hinauf zum Elli-Stauwehr.

Verwaltungstechnisch gehört das Naturschutzgebiet zur Region Zentralmakedonien und erstreckt sich vor allem über die Regionalbezirke Thessaloniki, Kilkis, Pella, Imathia und Pieria. Auf kommunaler Ebene dehnt es sich über die Gemeinden Delta, Chalkidona, Oraiokastro, Paionia, Pella, Alexandreia, Pydna-Kolindros und Katerini aus.

Das Feuchtgebiet in Zahlen

  • 295 Vogelarten, das sind 66 % aller bis heute in Griechenland beobachteten Arten, von denen 106 ihr Brutgebiet im Nationalpark haben.
  • 350 Arten und Unterarten von Pflanzen.
  • 40 Arten von Säugetieren.
  • 18 Reptilienarten.
  • 9 Amphibienarten.
  • 7 Arten Wirbelloser.
  • 25 Ökotope, von denen zwei auf EU-Ebene als »prioritäre Schutzgebiete« ausgewiesen sind.

RESSOURCEN

Vokou D, Giannakou U, Kontaxi Ch, Vareltzidou S (2016) Axios, Aliakmon
and Gallikos Delta Complex, Νorthern Greece, In Encyclopedia of Wetlands, Vol. 4 World Wetlands, Finlayson M., Prentice C. & R. Milton (eds), Springer, ISBN-13: 9789400740006

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